Am Abend des 17. Juli begann der Aufstand in
Marokko. Der schwache Widerstand der Regierungstreuen wurde schnell
hinweggegefegt. Am 18. Juli brach der Aufstand auch auf dem Festland aus, wobei
viele Stadtkommandanten bis zum Abend warteten, um bekannt zugeben, auf welcher
Seite sie standen.[9] Die beiden größten Städte, Madrid und Barcelona, blieben
dabei in der Hand der Republik. Nach Antony Beevor hing der Erfolg oder das
Scheitern des Aufstands in den jeweiligen Städten und Regionen sehr stark von
den Arbeitern und ihrer Reaktion ab. In den Gebieten, in denen sich die
Arbeiter kampfbereit zeigten, blieb die Stadt meist in der Hand der Republik
und die Soldaten schlossen sich den Arbeitern an. Zögerten aber die Arbeiter,
ergriffen die Militärs die Initiative und stellten sich an die Seite der
Aufständischen. [10] Erst nach dem 20. Juli wurde allen allmählich klar, dass
der Putsch als solcher gescheitert war und in einem Bürgerkrieg mündete.
Der Verlauf des Bürgerkrieges
Der Krieg lässt sich grob in vier
verschiedene Phasen gliedern.[11]
Die Einteilung beruht vor allem auf den Offensiven der Nationalisten.
Dies lässt sich daraus erklären, dass die Aufständischen, wie die Republik sie
nannte, die Initiative fast immer auf ihrer Seite hatten, was nicht heißen
soll, dass die Republik sich nur defensiv verhalten hätte. Die Offensiven der
Republik verliefen aber bei weitem nicht so erfolgreich wie die der
Nationalisten. Eher gegenteiliges war der Fall.
Die Phasen des Krieges
Die erste Phase dauerte vom Beginn
des Krieges bis zum Frühjahr 1937. In dieser Phase eroberten die Aufständischen
den ganzen Westen entlang der Portugiesischen Grenze, den Norden (bis auf das
Baskenland, Santander und Asturien), sowie den Südwesten. Verschiedene Versuche
Madrid einzunehmen, im Herbst `36 und Frühjahr `37, scheiterten. [12] Ihre wichtigste
Kampfformation bei diesen Vorstößen war die „Afrikaarmee“. Diese Bestand aus marokkanischen
Kolonialtruppen und wurde von General Franco kommandiert. Die „Afrikaarmee“
war, mit Hilfe von deutschen Flugzeugen, die den Kern der späteren Legion
Condor stellten, von Marokko nach Sevilla geflogen worden. [13][ ][14] Die zweite Phase begann im Frühjahr
1937. Es war die Offensive gegen die drei republiktreuen Gebiete im Norden mit
ihrer Industrie und wichtigen Rohstoffen. In dieser Offensive wurde auch am
26.4.1937 Guernica von der Legion Condor zerstört. [15] Diese Phase endete im
Frühjahr 1938 mit der Eroberung der Nordprovinzen. [16] Im Frühjahr 1938 kam es zur
Eroberung Aragons und dem Durchbruch, sowie der damit verbundenen Abtrennung
Kataloniens vom Rest des republikanischen Territoriums, zum Meer. Dies wurde
zum Teil erst dadurch möglich, dass die republikanischen Streitkräfte durch die
Winterschlacht bei Teruel geschwächt waren. Die Republik hatte im Winter eine
Offensive gegen diese Provinzhauptstadt geplant, die, wegen schlechter Planung
seitens der Republik und der Luftüberlegenheit der Nationalisten, in einer
schweren Niederlage endete, obwohl sie anfangs erfolgreich verlaufen war. Nach
dieser Offensive waren die republikanischen Truppen nur noch schwach
ausgerüstet und erschöpft. [17] Der letzten Phase des Bürgerkrieges ging ebenfalls eine Offensive der
Republik am Ebro voraus, die das Ziel hatte, die Territorien wieder zu
vereinigen. Auch dieser Angriff verlief Anfangs halbwegs erfolgreich. Nachdem
die Offensive zum Stehen kam, setzte sich aber die Luftüberlegenheit, die in
diesem Krieg ein mitentscheidender Faktor war, wieder durch. Am Ende waren die
republikanischen Truppen wieder an ihren Ausgangspunkten angelangt. [18] Nur
zwei Wochen nach der Schlacht startete die entscheidende Offensive auf
Katalonien. Die Republik besaß aufgrund der Verluste beim Ebro kaum noch
Kriegsgerät, um effektiven Widerstand zu leisten. [19] Katalonien fiel
innerhalb weniger Wochen. Daraufhin wurde die Republikanische Regierung, in dem
ihr verbliebenen Gebiet, gestürzt, da die Durchhaltepropaganda, die zum
Widerstand bis zum Letzten anstachelte, vom republikanischen Militär nicht mehr
mitgetragen wurde. Die neue Regierung wollte einen Verständigungsfrieden, auf
den Franco aber nicht einging. Dieser besetzte Ende März 1939 Madrid und
erklärte den Krieg am 1. April für offiziell beendet. [20]