Zarka, Attila

Struktur
Die gesamte Enzyklopädie soll in 16 Bänden (inkl. Registerband) bis November 2012 erscheinen. Die Artikel sind über alle Bände alphabetisch aufgebaut. Etwa 100 "Schlüsselartikel" sollen die Grundphänomene der Neuzeit zwischen 1450 und 1850 zusammenfassen. Daneben werden in ca. 900 "Dachartikeln" wesentliche Gesichtspunkte erfasst. Schließlich wird das Wissen über die vier Jahrhunderte in ungefähr 4000 "Einzelartikeln" vertieft dargestellt.

Inhalt
Der dritte Band umfasst die Artikel "Dynastie" bis "Freundschaftslinie". Eine Übersicht der Artikel des jeweiligen Bandes zu Beginn des Darstellungsteils ist sehr hilfreich. Die Artikellänge variiert je nach Begriff und Relevanz. Die Beiträge sind meist inhaltlich untergliedert, was dem Verständnis und vor allem dem Überblick sehr dienlich ist. Ereignisgeschichtliche Themen, Beiträge zu einzelnen Personen, Orten oder Ländern wird man in diesem Lexikon vermissen. Dies ist allerdings auf die Gesamtkonzeption des Herausgebergremiums zurückzuführen.

Extras
Zum einen muss man hier die zahlreichen Abbildungen und Illustrationen nennen, die mit den dazugehörigen, teilweise ausführlichen Beschreibungen sehr nützlich sind. Zum anderen sind die Querverweise, wie man sie von anderen Lexika gewohnt ist, eher als Standard zu werten, dessen Nutzen allerdings erst nach Erscheinen aller Bände einschätzbar wird.

Studienrelevanz
Ein Studium der Geschichte sollte ohne Einsatz von Lexika nicht möglich sein. Man wird bei der Erstellung von Vorträgen und dem Verfassen von schriftlichen Arbeiten immer wieder Wissenslücken entdecken oder auf schnelles und zielgerichtetes Nachschlagen angewiesen sein. Das Benutzen eines Lexikons ist sicherlich nur der erste Schritt, aber dafür oft ein sehr großer, wobei diese Veröffentlichung durch die breite Darstellung und den inhaltlichen und logischen Zusammenhalt einzelner Begriffe glänzt.

Gesamtwertung
Die Herausforderung, die das Kulturwissenschaftliche Institut auf sich genommen hat, ist in jeder Hinsicht bemerkenswert. Nicht nur, da die Arbeit an diesem Lexikon mit Sicherheit als "Mammutprojekt" gelten kann, sondern vor allem, da eine Enzyklopädie der Neuzeit in deutscher Sprache schon längst überfällig war. Aufgrund der Schwerpunktsetzung auf sozial- und kulturgeschichtliche Phänomene, wird die parallele Benutzung anderer Nachschlagewerke notwendig bleiben. Denn studentische Ausführungen bauen in der Regel auf Rahmeninformationen, wie biographischen und chronologischen Details auf. Nichtsdestotrotz soll an dieser Stelle das Gesamtwerk als äußerst nützlich und sehr willkommen bewertet werden. Mit Sicherheit wird es zügig in die Gebrauchsliteratur von Studenten integriert.