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Zu den Herausgebern
Martin Klimke
arbeitet am Heidelberg Center for American Studies (HCA) der Universität
Heidelberg. Joachim Scharloth ist seit mehreren
Jahren wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität
Zürich. Beide lehrten bereits mehrmals an ausländischen Universitäten, etwa in
Schweden, Japan und der USA.
Aufmachung
Das
Hardcover-Buch ziert eine Schwarz-Weiß-Fotographie, die das Happening auf dem
Kurfürstendamm nach der Entlassung Fritz Teufels aus dem Gefängnis vom 12.
August 1967 zeigt. In roter Schrift sticht die Jahreszahl „1968“ hervor. Das
Buch selbst beinhaltet nur wenige Abbildungen, insgesamt nicht ganz 30 Bilder.
Es ist übersichtlich gestaltet, man findet sich zu jeder Zeit gut und schnell
darin zurecht.
Struktur
Es handelt sich
um eine sehr einheitlich gestaltete Aufsatzsammlung. Die 25 Beiträge sind in
fünf verschiedene thematische Bereiche gegliedert und haben je etwa einen
Umfang von 10 bis 15 Seiten. Eingeleitet wird das Buch von einem Beitrag der
Herausgeber.
Inhalt
Nach der
Einleitung zum Thema „Maos Rote Garden? ‚1968’ zwischen kulturrevolutionärem
Anspruch und subversiver Praxis – Eine Einleitung“ folgen Beiträge zu den
Themen Medien und Öffentlichkeit, Performanz und Subversion, Neue kulturelle
Praktiken (Künstlerische Ausdrucksformen, Alltagskulturelle Praktiken),
Gewaltdiskurse und Rückblicke. Dieser letzte Abschnitt beinhaltet unter anderem
ein Interview mit Rainer Langhans. Gemäß dem Titel „Handbuch zur Kultur- und
Mediengeschichte der Studentenbewegung“ liegt der Schwerpunkt klar auf der
Herangehensweise der Kulturwissenschaft, die sich stark mit Sprache und Diskurs der Zeit beschäftigt.
Trotz dieser eindeutigen Schwerpunktsetzung umfasst das Buch eine große
Bandbreite an Themen innerhalb dieses Komplexes.
Extras
Die einzelnen
Beiträge werden nicht nur von Literaturhinweisen beendet, sie werden auch
jeweils mit einem kurzen Überblick über den Forschungsstand eingeleitet und
kommentiert. Am Ende des Buches finden sich ein Bildquellenverzeichnis, ein
ausführliches Register zu Personen und Personengruppen, sowie ein
Autorenverzeichnis, aus dem nicht nur die derzeitige Betätigung der Autoren
hervorgeht, sondern auch eine Kontaktmöglichkeit mit Hilfe der angegebenen
e-mail-Adressen eröffnet wird.
Studienrelevanz
Als Einstieg in
die Thematik der Studentenbewegung oder schnelles Nachschlagewerk zu den
wichtigsten Schlaglichtern eignet sich das Handbuch sicherlich nicht. Für alle,
die jedoch bereits einen gewissen Grundstock an Faktenwissen besitzen, bietet
es ein facettenreiches, interessantes Spektrum zum speziellen Aspekt der
Medien- und Kulturgeschichte der Zeit.
Gesamtbewertung
Das Handbuch bietet insgesamt einen sehr guten Zugang zur angegebenen
Thematik. Neben einer Fülle an Aspekten, die beleuchtet werden, finden sich
auch hilfreiche Literatur- und Quellenhinweise, sowie das Autorenverzeichnis,
das helfen kann, die Artikel selbst besser in die Forschungslandschaft
einzuordnen. Es vermittelt kein reines Grundwissen zur Thematik, ohne das man
sich hin und wieder in den doch recht anspruchsvollen Ausführungen etwas
hilflos fühlen kann, aber das ist sicherlich auch nicht Ziel und Aufgabe eines
Handbuches zum speziellen Thema der Kultur- und Mediengeschichte. |
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