Ausgabe 04
Wintersemester 07/08
 
Die Historische Internetzeitschrift Von Studierenden für Studierende
 
  Aus dem Archiv (Ausgabe 01 - Wintersemester 05/06)
 

Rupprecht, Melanie

 
 

Das Jagdmotiv in der Privatkorrespondenz zwischen Albrecht Achilles von Brandenburg und Ulrich von Württemberg

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  In dieser Arbeit wird die Privatkorrespondenz zwischen Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg und Graf Ulrich von Württemberg, wie sie in Deutsche Privatbriefe des Mittelalters[1] aufgenommen wurde, untersucht. Der Briefwechsel erstreckt sich von 1454 bis 1477. Der Schwerpunkt wird dabei auf das Thema der Jagd gelegt. Es wird untersucht werden, aus welcher Motivation die Jagd in den Briefen erwähnt wird und was deren Hintergründe sind. Es wird auch erforscht werden, welche Informationen durch die Schreiben vermittelt werden.  Weitgehend vernachlässigt werden dagegen die innerfamiliären Beziehungen der beiden Männer. Zudem wird auf eine genaue Analyse der Briefe hinsichtlich sprachlicher Mittel verzichtet.  

  Ein kurzer Umriss des Verhältnisses von Albrecht Achilles von Brandenburg und Ulrich von Württemberg zueinander soll zunächst zum besseren Verständnis der Schreiben beitragen. Des Weiteren wird die Struktur der Briefe knapp auf Gemeinsamkei-ten und Unterschiede untersucht.  

  Da bisher keine Forschung über die Thematik der Jagd in den Schreiben zwischen Graf Ulrich von Württemberg und Kurfürst Albrecht von Brandenburg existiert, ist die Sammlung Deutsche Privatbriefe des Mittelalters, herausgegeben von Georg Steinhausen, für diese Arbeit von besonderer Bedeutung. Da ich mich ausschließlich nach diesem Ab-druck der Briefe gerichtet habe, soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass ich mich auf deren Authentizität verlassen habe, vor allem im Bereich der Unterschriften. Ein weiteres unverzichtbares Werk für diese Arbeit war das Lexikon des Mittelalters[2], aus dem wesentliche Sachinformationen entnommen wurden. Eine weitere Monographie, die sehr interessant im Bezug auf das Verhältnis der beiden Adeligen zueinander war, ist Ul-rich der Vielgeliebte[3] von Fritz Thomas.  

  Da in dieser Arbeit vor allem auf die Privatkorrespondenz der beiden Herren eingegangen wird, ist es sinnvoll, wenigstens kurz deren Verhältnis zueinander zu umreißen.  

  Zeit ihres Lebens waren Ulrich und Albrecht enge politische Bündnispartner und Freunde. Diese Freundschaft ergab sich aus einem ritterlich geprägten Selbstverständnis. Belegt werden kann dieses besondere Vertrauensverhältnis der beiden durch ein Bündnis, das sie 1458 auf Lebenszeit geschlossen hatten. In den bearbeiteten Briefen gibt folgender Satz nochmals einen deutlicheren Ausblick auf diese Verbindung:  

 
Wir haben unserm bruder, marggraf Fridrichen, auch geschriben und gebetten in die prunfft zu uns zu kommen, denn wir euch beid fur unser liebst freund und innerst rete schatzen.
 
    Kurfürst Albrecht von Brandenburg an Graf Ulrich von Württemberg, in: Deutsche Privatbriefe. S. 94 (129).  

  Durch diese enge Freundschaft konnte sich Ulrich der Vielgeliebte auch Albrechts politisches Talent zunutze machen. Dies ist sehr schön erkennbar, wenn Albrecht an Ulrich schrieb:  

 
[...] und seyt dem kayser willig mit erbietung: das ist euch nutzlich. Dann er kan nicht allweg schimpf versteen und hat ine doch gern von euch und unns. Das macht der hoh getrau, den er zu unns beden hat, das wissen wir.
 
    Kurfürst Albrecht von Brandenburg an Graf Ulrich von Württemberg, in: Deutsche Privatbriefe. S.110 (153).  

Fussnote(n):
[1] Deutsche Privatbriefe des Mittelalters, hrsg. von Georg Steinhausen (Denkmäler der deutschen Kulturge-schichte. 1.Abteilung: Briefe 1.Band). Berlin 1899.
[2] Lexikon des Mittelalters. Zürich/ München 1980 - 1999.
[3] Fritz, Thomas: Ulrich der Vielgeliebte (1441 - 1480). Ein Württemberger im Herbst des Mittelalters. Zur Geschichte der württembergischen Politik im Spannungsfeld zwischen Hausmacht, Region und Reich (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 25). Leinfelden-Echterdingen 1999.

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