Die Bedeutung der Gruppen, Gewerkschaften und
Parteien sollte sich während des Krieges komplett verändern. Auf der nationalistischen
Seite ist hier vor allem die Falange zu nennen. Diese war zu Beginn des Krieges
fast bedeutungslos. Erst während des Krieges sollte sie einen gewissen Einfluss
bekommen, wobei dabei nicht übersehen werden darf, dass Franco diese Partei nur
für seine Zwecke instrumentalisierte. [21] Nach der faktischen Machtergreifung
festigte Franco seine Stellung während des Krieges, um diesen als alleiniger
Herrscher zu beenden. Auf der republikanischen Seite änderte sich das
Machtverhältnis zu Gunsten der Kommunisten. Die Anarchisten verloren zunehmend
an Einfluss, genauso wie die POUM. [22] Diese Entwicklung sollte in den
Maikämpfen in Barcelona ihren Höhepunkt finden. In diesem „Bürgerkrieg im
Bürgerkrieg“ [23] bekämpften sich die Kommunisten und die anderen beiden
Gruppen untereinander, wobei die Kommunisten faktisch als Sieger aus diesen
Kämpfen hervor gingen. Diese Ereignissee führten zu einer Verschlechterung des
Klimas innerhalb der Republik. [24][25]
Ausländische Intervention und das Nichteinmischungskomitee
Von Anfang an nahmen Ausländer am
Bürgerkrieg teil. Franco wurde massiv von Italien und von Nazideutschland
unterstützt, während die Republik Hilfe von
Freiwilligen, die in den Internationalen Brigaden
organisiert waren, und von der Sowjetunion bekam. Die beiden faschisten Staaten
lieferten vor allem Panzer und Flugzeuge an die Aufständische. Außerdem
entsandte Mussolini ein Expeditionscorps nach Spanien. Während die Deutschen
die Legion Condor nach Spanien schickte. Die Internationalen Brigaden bestanden
aus Freiwilligen verschiedenster Länder (u.a. Russen, Amerikaner, Franzosen,
Deutsche, Briten), darunter ein großer Anteil an Kommunisten, die sich als
Elitetruppen verstanden und häufig als „Frontfeuerwehr“ eingesetzt wurden. Aus
diesem Grund hatten diese Einheiten schwere Verluste hinzunehmen. Die
Aufstellung dieser Kampfformationen erfolgte ab Herbst 1936. Im Oktober 1938
wurden die Internationalen Brigaden, als Zeichen des guten Willens und vom
Völkerbund überwacht, aufgelöst. [26][27] Wie die faschistischen Staaten, so
lieferte die UdSSR ebenfalls Waffen nach Spanien, nur eben an die Republik. Auch hier
waren vor allem die Flugzeuge und die Panzer wichtige Kriegsgüter. England, das von ihm abhängige
Frankreich und die USA wollten sich aus dem Krieg heraushalten. Vor allem die Europäer wollten mit Hilfe eines
Nichteinmischungskomitees verhindern, dass aus dem Spanischen ein Europäischer
Krieg würde. Sonst wurde auch nichts unternommen, um die Ausländische
Intervention zu unterbinden.[28] Ironischer Weise waren auch die
Interventionsstaaten - Deutschland, Italien und die Sowjetunion - Teil des
Komitees.[29]
Die Folgen des Krieges
Auch wenn Franco den Krieg für
beendet erklärte, gab es dennoch immer wieder Kämpfe in Spanien. Diverse
Guerillagruppen führten den Kampf fort. Auch kam es nach dem Krieg zu
Massenerschießungen und anderen Verbrechen gegen die ehemaligen Kämpfer der
Republik. Kommunisten, Anarchisten und Freimaurer wurden systematisch verfolgt
und viele wurden hingerichtet. Ob die Republik, im Falle ihres Sieges, anders
gehandelt hätte, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Auch für die Republikaner, denen
die Flucht aus Spanien gelungen war, ging der Kampf weiter. Viele kämpften in
der französischen Fremdenlegion, sowie in britischen und sowjetischen
Verbänden, gegen Hitlerdeutschland.[30] Spanien selbst war nach dem Krieg verwüstet. Ein Großteil der
Produktionsanlagen wurde zerstört. Das Volkseinkommen war 1940 auf den Stand
von 1914 gesunken. Eine genaue Anzahl derer, die in diesem Krieg ihr Leben
ließen, lässt sich wohl nie ermitteln. [31][32]
Empfohlene Zitierweise:
Seelig Florian: Die 2. (spanische) Republik und der Spanische Bürgerkrieg im Überblick, in: Aventinus. Die Historische Internetzeitschrift von Studenten für Studenten [Ausgabe 03 - Wintersemester 06/07], www.aventinus.geschichte.uni-muenchen.de/index.php?ausg=3&id=52&subid=48 [Letzter Aufruf am xx.xx.xxxx]
Seelig, Florian
studiert seit WiSe 05/06 Neuere/Neueste Geschichte im Hauptfach, mittelalterliche Geschichte und Finnougristik in den Nebenfächern