Schnupp, Stefan
Die bayerischen Teilungsverträge des 14. und 15. Jahrhunderts Teil 1: Die zweite bayerische Landesteilung und ihre Folgeverträge

Einleitung

Das 14. und 15. Jahrhundert stellt in der bayerischen Geschichte ein sehr bewegtes, aber wenig erforschtes Kapitel dar. Zentrales Thema dieser Zeit sind die Landesteilungen. Die Zeit von 1349 bis 1450 war geprägt von der Zersplitterung Bayerns in zum Teil vier nebeneinander existierenden Teilherzogtümern. Die Politik der Wittelsbacher Herzöge verlief in dieser Zeit nicht immer konform, sondern sehr oft konträr. (mehr…)


Bross, Fabian
Die Entstehung der Betriebsräte. Vom Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst zum Betriebsrätegesetz

1. Einleitung

Diese Arbeit möchte die Gründe für die Entstehung der Betriebsräte vom Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst von 1916 bis zum Betriebsrätegesetz 1920 erörtern und zeigen, dass das Hilfsdienstgesetz als Wegbereiter der Betriebsräte und des Betriebsrätegesetzes angesehen werden kann.

Die Geschichte der Betriebsräte lässt sich zurückverfolgen bis 1848 zu den Verhandlungen der Frankfurter Nationalversammlung.[1] Noch vor dem 1. Weltkrieg kam es durch Bergrechts- und Gewerbeordnungsnovellen in der Industrie zur freiwilligen Einsetzung von Arbeiterausschüssen, im preußischen Bergbau gar zu einer verbindlichen Einsetzung von Arbeiterausschüssen.[2] Diese Arbeiterausschüsse können als Vorläufer der Betriebsräte des Betriebsrätegesetzes angesehen werden.[3] (mehr…)


Trecker, Max
Nietzsches Übermensch und seine nationalsozialistische Rezeption

Selten war ein Philosoph so umstritten wie Friedrich Nietzsche. Geboren 1844 in der Nähe von Lützen, wurde er schon mit vierundzwanzig Jahren Professor für klassische Philologie in Basel. Man darf wohl mit Recht behaupten, dass es sich bei ihm um ein Genie gehandelt hat. Doch oftmals scheinen Genie und Wahnsinn eng beieinander zu liegen. Statt eines wohl situierten Akademikerlebens zog er es vor, dem Sein selbst auf den Grund zu gehen, und war in seinem Vorgehen ein strenger Realist. Er suchte die Grundprinzipien der menschlichen Existenz in der griechischen Mythologie, in der griechischen Welt zu finden, die er als Philologe und Philosoph tief verehrte. (mehr…)


Krocker, Nicolas
Rezension: Deutsche Bankiers des 20. Jahrhunderts

Pohl, Hans (Hg.), Deutsche Bankiers des 20. Jahrhunderts, Franz Steiner Verlag Stuttgart 2008, 488 Seiten mit 30 Schwarzweißabbildungen, ISBN 978-3-515-08954-8, 39, 00 Euro. (mehr…)


Krocker, Nicolas
Rezension: The Global Economy in the 1990s

P. W. Rhode/G. Toniolo (Hg.), The Global Economy in the 1990s. A Long-Run Perspective, Cambridge 2006, 319 Seiten mit 46 Schwarzweißabbildungen und 54 Tabellen, ISBN 0-521-61790-1, 22,99 £. (mehr…)


Künstler, Waltraud
Das Ruethenfest in Landsberg am Lech – Ein historisches (Kinder-)Fest?

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Bross, Fabian
„An der Rede erkennt man den Menschen“ – eine kurze Geschichte der Psycho- und Neurolinguistik

Die Psycholinguistik ist ein „[f]achübergreifendes Forschungsgebiet, das sich mit den Prozessen der Sprachproduktion, des Sprachverstehens und des Spracherwerbs befasst“.[2] Der Forschungsbereich der Neurolinguistik befindet sich „in direkter Nachbarschaft“[3] zur Psycholinguistik und untersucht die „Repräsentation von Sprache bzw. Sprachverarbeitung im Gehirn“.[4] Diese Arbeit will zunächst zeigen, dass es in der Geschichte der Menschheit seit tausenden von Jahren das Bedürfnis gab, sich über das Verhältnis zwischen Sprache und Gehirn Gedanken zu machen. Hernach soll die geschichtliche Entwicklung über das 19. Jahrhundert und über die „Gründungszeit“ der Psycholinguistik in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts bis heute nachgezeichnet werden. (mehr…)


Bross, Fabian
Die Expansion des Einzelhandels mit besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Stadtentwicklung in Deutschland, Bayern und München in den 60er, 70er und 80er Jahren

0. Prolegomena

0.1 Begriffsbestimmung Einzelhandel

Der Einzelhandel ist Teil des tertiären Sektors. Versucht man den Begriff Einzelhandel zu erfassen, so lassen sich eine funktionelle und eine institutionelle Dimension unterscheiden. Im funktionellen Sinne versteht man unter Einzelhandel die wirtschaftliche Aktivität des Umsatzes von Waren und Leistungen an Endverbraucher.[1] Im institutionellen Sinne sind unter Einzelhandel Institutionen zu verstehen, deren Tätigkeiten zur Gänze oder zumindest überwiegend im funktionellen Sinne liegen. (mehr…)


Dregger, Sebastian
Zwischen manischem Hexenglauben und Überwindung des frühneuzeitlichen Hexenwahns: Die anekdotenhafte Darstellung des Hexenwesens durch den Barockautor Johannes Prätorius (1630-1680) in dessen Hexenbuch „Blockes-Berges-Verrichtung“ (1668)

I. Einleitung

Das Hexenbuch „Blockes-Berges-Verrichtung“ aus dem Jahre 1668 des Leipziger Barockautors Johannes Prätorius enthält zwar viele Geschichten und Details über das Hexenwesen, die später sogar Goethe als Vorlage für die Walpurgisnachszene im Drama „Faust“[1] verwenden sollte, – doch es enthält keine eindeutigen Antworten auf die damals im 17. Jahrhundert nach wie vor drängenden und entscheidenden Fragen: Ist Hexerei ein real existierendes Phänomen? Und wenn ja: aus welchen Bestandteilen besteht dieses Phänomen? Ist Hexerei ein Delikt, welches strafrechtlich verfolgt werden muss? Und wenn ja, wie soll dies prozessrechtlich geschehen? Statt diese Fragen explizit zu stellen und zu behandeln, konfrontiert Johannes Prätorius die Leser seines Traktates mit einer Vielzahl undurchsichtiger und bizarrer Anekdoten über das Hexenwesen, die im Hinblick auf eine klare Beantwortung der gestellten Fragen wenig hilfreich sind. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass andere zeitgenössische Autoren des 17. Jahrhunderts, wissend um die Dringlichkeit des Themas, auf eindeutigere Weise zum Hexenwesen Stellung bezogen haben; wie etwa Friedrich Spee mit seiner „Cautio Criminalis“ (1631) oder Johann Meyfahrt mit seiner Schrift „Christliche Erinnerung an Gewalttätige Regenten und Gewissenhafte Praedicanten“ (1635).[2] (mehr…)


Sacher, Armin
Der Fall des zweiten Tempels. Die Auswirkungen der Tempelzerstörung auf das palästinensische Judentum

1. Einleitung

Im Jahr 70 n. Chr. brennt der sogenannte zweite Tempel in Jerusalem nieder. Hintergrund ist der Jüdische Aufstand (66 bis 73 n. Chr.) im Zuge dessen Niederwerfung der spätere römische Kaiser Titus die Stadt Jerusalem erobert. Für Titus bringt der Erfolg die Ehren des Triumphs mit sich. Was aber waren die Auswirkungen für die jüdische Bevölkerung Palästinas? (mehr…)